Auch wenn der Iran jüngst angekündigt hat, seine Nuklearwaffenpläne vorübergehend zu stoppen – Teherans Atomprogramm birgt das Potenzial für massive militärische Konflikte im Nahen Osten, die noch wesentlich weitreichendere Folgen haben könnten als der Irakkrieg. David Patrikarakos sprach mit Politikern, Zeitzeugen und den Hauptentwicklern des Nuklearprogramms, entwirft ein facettenreiches Bild von Historie und Hintergründen der Atompolitik und sucht Antworten auf die zentralen Fragen – ob das Atomprogramm eine militärische Dimension besitzt und wie wahrscheinlich ein kompletter Rückzug wäre. Seit über zehn Jahren zählt die iranische Atomkrise zu den beherrschenden Themen der Weltpolitik. Die diplomatischen Beziehungen zum Westen liegen auf Eis, immer wieder ist von möglichen Anschlägen auf iranische Atomeinrichtungen und einem drohenden Krieg im Nahen Osten die Rede. Doch was steckt wirklich hinter dem Atomprogramm des Iran? Nach jahrelangen Recherchen legt David Patrikarakos ein faktenreiches Werk vor, das die Chronologie von den Anfängen des iranischen Nuklearprogramms vor über 60 Jahren unter dem Schah-Regime bis zur aktuellen Krise nachzeichnet. Überzeugend zeigt er auf, welche politische, wirtschaftliche und sogar psychologische Bedeutung das Nuklarprogramm für den Iran hat und in welchem Ausmaß die Anreicherung von Uran die Interessen globaler Konzerne bedient. Sein Fazit: Weil für das Mullah-Regime Glaubwürdigkeit und Identität auf dem Spiel stehen, kann es eigentlich kein Zurück mehr geben.