Bruders Bekenntnis

Ein Auszug aus dem Roman der jüdischen Schriftstellerin:

Nicht jeder kann ein Mensch sein. Möchte es nicht einmal. Ich selbst habe es mir nie gewünscht. Vielleicht, weil ich mein ganzes Leben mit Menschen verbracht habe. Geliebkost oder mit Füßen getreten. Unbeachtet unter Tisch oder Sofa, je nach ihrer Laune.

Nicht, daß ich sie hassen lernte. Nur bedauern. Mitleid aber führt zur Liebe.

Manches lernte ich ihnen ab. Vieles hätte ich sie zu lehren gewünscht. Ihr Hochmut verhinderte dies. Aber noch heut, grau geworden an Brust und Schnauze, bekümmert mich dies. Betrübt es mich, daß sie es nicht aufgeben, vom ersten Atemzug an nur für das Später zu sorgen, zu opfern. Alles zu erforschen suchen, nur nie die Stunde, in der sie leben. Der Sprung durch den Augenblick, verständen sie ihn noch, sie würden vor Jubelgebraus wenigstens wieder lernen, mit den Ohren zu wackeln. Da sie nicht mehr den ausdrucksvollen Körperteil zu eigen haben, der uns aller Schwierigkeiten verschiedener Sprachen enthebt, uns ohne Grammatik überall Verständigung finden läßt.

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Smilende kvinne ser ut av et togvindu, bruker hodetelefoner og holder telefonen sin

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