Ehrlich wärt am längsten, aber nur der Tod erlöst den Schuldigen. In seiner Kurzgeschichte "Der ehrliche Dieb" erzählt Dostojewski die Geschichte von Astafi. Dieser nimmt einen neuen Untermieter bei sich auf: den Trunkenbold und Taugenichts Jemelian Iljitsch. Jemelian weigert sich zu arbeiten und ist sehr anhänglich. Bald beginnt Astafi sich um ihn zu kümmern. Dennoch versucht er Jemelian loszuwerden, was aber leider immer wieder misslingt. Als dann eines Tages eine teure Hose fehlt, hat Astafi die Faxen dicke. Er beschuldigt Jemelian, worauf hin dieser die Vorwürfe abstreitet und für drei Tage verschwindet. Als er wieder auftaucht, bringt er mehr mit, als nur die Wahrheit ...
Fjodor Michailowitsch Dostojewski gilt als einer der wichtigsten und herausragendsten Schriftsteller Russlands. Bereits in seinem ersten Roman, dem 1846 erschienen "Arme Leute", befasst er sich mit den für ihn typischen Themen wie der menschlichen Seele, deren Regungen, Zwängen und Befreiungen. Er beteiligte sich am Frühsozialismus, was zu seiner Verhaftung führte und wurde zur Todesstrafe verurteilt, die aber in eine Haftstrafe, gefolgt von Militärdienst in Sibirien umgewandelt wurde. Dostojewskis Leben war von Armut geprägt, jedoch genoss er in seinen letzten zehn Jahren die Anerkennung des ganzen Landes.