Nach dem Tod ihres Mannes und ihrer Stieftochter lebt Felicia in einem Alters- und Pflegeheim, wo sie von ihrem Lieblingspfleger Nico und ihrer Tochter Sophia betreut wird.
Felicias Demenz führt dazu, dass es ihr zunehmend schwerer fällt, die Gegenwart im Heim und ihre außergewöhnliche Vergangenheit auseinander zu halten. Wie sicher kann sie sich sein, dass ihre Erinnerungen an die langen Spaziergänge am Strand, die Ausflüge an den See, den Überfall hinter der Turnhalle, den tödlichen Unfall und die Operation nicht vielleicht nur Träume waren. Eines aber weiß sie sicher, nämlich dass der Junge, den sie mehr liebt als vielleicht sogar sich selbst, sie in nicht allzu ferner Zukunft an den Traualtar führen wird. Und dass sie bereit ist für diese, ihre Liebe zu kämpfen, wenn’s sein muss auch gegen ihre eigene Tochter.
Sophia weiß nichts von alledem, aber sie kann auch die Stimmen im Kopf ihrer Mutter nicht hören, die Stimmen der Ahnen aus dem Jenseits. Immer wieder spricht sie ihre Mutter auf das Foto in ihrer Hand an. Wer ist der gutaussehende, blonde Junge, der Sophia seltsam vertraut vorkommt?
Erst zu spät, nachdem ihre Mutter gestorben ist, ist Sophias Tante Waltraud bereit, über das Geheimnis zu sprechen, das zu Lebzeiten zu wahren sie Felicia versprochen hatte. Erst als ihre Tante ihr das jahrelang gut gehütete Bild von vier jungen, lebensfrohen Menschen zeigt, erfährt Sophia die ganze traurige Geschichte von Sophie und Carmen, von Felix, ihrem leiblichen Vater, der unter tragischen Umständen viel zu früh aus dem Leben geschieden ist. Und die Geschichte von Jan, dem vierten auf dem Foto in Tante Waltrauds Hand, der von Felix geliebt worden war und der diese Liebe bedingungslos erwidert hat. Bis er Felix vor Kurzem endlich folgen durfte.