Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.
Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.
Als Denise von Schoenecker den Hörer abhob, meldete sich der Bürgermeister von Grimmau. Denise erinnerte sich sehr gut an den nahen kleinen Ort. Doch sie wusste genau, dass sie dem Bürgermeister von Grimmau noch nie begegnet war.
»Ich wende mich mit einer Bitte an Sie, Frau von Schoenecker. Mit keiner alltäglichen. Das muss ich gleich hinzufügen.«
Als er etwas unsicher wurde und stockte, ermunterte Denise ihn weiterzusprechen. Und so erfuhr sie von einer Gasexplosion, die in Grimmau ein mehrstöckiges neu erbautes Haus in die Luft gesprengt hatte.
»Mehrere Mieter wurden tödlich verletzt«, fuhr der Bürgermeister fort. »Darunter auch das Ehepaar Seifert. Nun hat dieses Ehepaar zwei Kinder. Vier und fünf Jahre alt.«
Denise erschrak. »Sind die Kinder auch verletzt?«
»Nein. Glücklicherweise nicht. Sie waren auf dem Spielplatz, als das Unglück geschah.«
Denise atmete erleichtert auf. Trotzdem vergaß sie nicht, was für ein harter Schicksalsschlag diese beiden Kinder getroffen hatte. »Wo sind die Kinder jetzt?«
»Bei einer alten Frau. Aber dort können sie nicht bleiben. Und damit wäre ich auch schon bei meiner Bitte, Frau von Schoenecker.«
Der Bürgermeister musste seine Bitte nicht erst aussprechen. Denise kam ihm zuvor. »Selbstverständlich nehme ich die Kinder nach Sophienlust«, bot sie ihm an. »Für solche Notfälle ist unser Kinderheim doch da.«
»Es soll ja auch nur vorübergehend sein«, sprach der Bürgermeister schnell weiter. »So lange, bis wir Pflegeeltern für Elfi und Ulrich gefunden haben.«
Denise prägte sich die Namen ein. Elfi und Ulrich. Sie erfuhr, dass das Mädchen vier Jahre alt und der Bub ein Jahr älter war. Dann vereinbarte sie mit dem Bürgermeister,