Der Fokus dieser Abschlussarbeit liegt in der Untersuchung der Hintergründe der – von der Verfasserin als feministisch deklarierten – Werke im öffentlichen Raum. Es geht darum herauszufinden, welche Gedanken hinter feministischer Street Art bzw. feministischen Graffiti stehen. Zunächst wird im Theorieteil der Arbeit Einblick in Definitionen von Graffiti und Street Art gegeben. Des Weiteren setzt sich dieses Kapitel mit dem Begriff "Feminismus" auseinander und bespricht außerdem die Bereiche öffentlicher Raum und mögliche Berührungspunkte mit dem österreichischen und deutschen Gesetz. Um tatsächlich die Gedanken hinter den Werken zu erfahren, wurden Gespräche mit in der Szene aktiven Sprayenden und Street-Art-Artists geführt. Die dafür angewandten Forschungsmethoden umfassen leitfadengestützte Interviews, einmal in Form eines Expert_inn_eninterviews, die weiteren sechs als problemzentrierte Interviews mit benannten Künstler_innen. Die Ergebnisse zeigen, dass verschiedene Motivationen hinter diesen Kunstwerken stehen. So wird feministisches Handeln genauso angeführt wie die Rückeroberung des öffentlichen Raumes oder die Lust, etwas Verbotenes zu machen. Es kann festgehalten werden, dass das Anbringen von feministisch-einlesbaren Werken nicht gleichbedeutend mit einer feministischen Einstellung der Künstler_innen sein muss. Es konnte jedoch nachgewiesen werden, dass hinter dem Feminismus an der Fassade oft auch eine feministische Grundhaltung steht.