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Ferdi zieht das Große Los : Sophienlust 128 – Familienroman

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Die Idee der sympathischen, lebensklugen Denise von Schoenecker sucht ihresgleichen. Sophienlust wurde gegründet, das Kinderheim der glücklichen Waisenkinder. Denise formt mit glücklicher Hand aus Sophienlust einen fast paradiesischen Ort der Idylle, aber immer wieder wird diese Heimat schenkende Einrichtung auf eine Zerreißprobe gestellt.

Diese beliebte Romanserie der großartigen Schriftstellerin Patricia Vandenberg überzeugt durch ihr klares Konzept und seine beiden Identifikationsfiguren.

Seit Tagen tobte der Sturm um die dicken Mauern des Herrenhauses von Sophienlust. Wilde Böen rüttelten an den Fensterläden und rissen die letzten Blätter von den Bäumen. Das Herbstwetter fesselte die Kinder ans Haus. Wenn sie von der Schule heimkamen, liefen sie rasch die Stufen der Freitreppe hinauf und retteten sich in die gemütliche Wohnhalle. Auch die Hunde suchten dort Zuflucht. Oft gesellte sich die Hubermutter zu den Kindern und streckte ihre Hände dem Feuer im offenen Kamin entgegen. Sie blieb ein Stündchen, um den Kindern eine ihrer geheimnisvollen Geschichten zu erzählen.

Dominik von Wellentin-Schoenecker, Nick genannt, blieb nun ganz in Sophienlust. Das geschah sehr zur Freude von Pünktchen, die nur dann wirklich glücklich war, wenn Nick da blieb. Denn sie liebte den älteren Jungen, der sie nach Sophienlust gebracht hatte, wo sie eine neue Heimat fand, am meisten von allen. Anfangs hatte sie sich geärgert, wenn die anderen sie wegen ihrer Schwärmerei für Nick neckten, doch jetzt nahm sie es gelassen hin.

Nicks kleiner Bruder Henrik beneidete ihn sehr. Er hätte auch gern ein eigenes Zimmer in Sophienlust gehabt. Aber er musste jeden Abend nach Schoeneich zurück. Pünktlich holte ihn seine Mutter ab.

»Wann bekomme ich endlich auch ein eigenes Zimmer in Sophienlust?«, fragte er an einem Samstagnachmittag seine Mutter.

»Noch bist du zu klein dafür«, erwiderte Denise von Schoenecker. »Auch wären Vati und ich traurig, wenn wir beide allein in Schoeneich wohnen müssten.«

»Aber ihr seid doch nicht allein, Mutti! Martha ist da, und das Hausmädchen Gusti und …«

»Das ist etwas anderes, Henrik.«