Nur wenige historische Themen stoßen in einer breiten Öffentlichkeit auf ein solches Interesse wie Hexen und Hexenverfolgungen. Filme, Märchen und Ausstellungen zeugen davon. Doch wie weit entspricht das gängige Bild der Wirklichkeit? Wie weit beherrschen Klischees und Mythologie unsere Vorstellung? Auf der Grundlage neuester Forschungen entwerfen Walter Rummel und Rita Voltmer ein differenziertes Bild. Sie zeigen auf, dass das Thema ein frühneuzeitliches und kaum ein mittelalterliches Phänomen ist. Dass Hexenverfolgung sich zwar mehrheitlich gegen Frauen richtete, doch Männer auch betroffen waren. Dass sie zwar von Theologen und den Kirchen aller Konfessionen unterstützt, doch wesentlich von Juristen legitimiert und von weltlichen Gerichten ausgerichtet wurde. Und dass sie schließlich den stärksten Antrieb von Seiten der Bevölkerung erfuhr, welche auf diese Weise ihre internen Konflikte austrug. Die historische Wirklichkeit der Hexenverfolgung wird hier auf ein solides, neues Fundamt gestellt.