1931 gibt der deutsche Expressionist Alfred Wolfenstein eine viel beachtete Anthologie in der Internationalen Bibliothek Berlin heraus: "Hier schreibt Paris". In ihr versammelt er Vertreter aus ›Tout-Paris‹, der kulturellen und literarischen Elite Frankreichs. Sie richtet ihren Blick auf die französische Metropole, um ein intellektuelles Panorama dieser großen Stadt in ihrer sozialen und mentalitätsgeschichtlichen Verfasstheit zu liefern.
Es sind keine Betrachtungen von außen, sondern Innenansichten, die – heute wieder gelesen – zum virtuellen Reiseführer ins Paris der 20er- und frühen 30er-Jahre werden. Es sind poetische, eindringliche und aufregende Einblicke von Zeitzeugen wie Paul Valéry, Iwan Goll, Jean Giraudoux, Jean Cocteau, André Gide und Le Corbusier mit ihren unterschiedlichen Auffassungen und Blickwinkeln, Eindrücken, Empfindungen und Einschätzungen.
Dieses Wolfenstein'sche Sammelwerk, über die Zeitläufe aktuell und lesenswert, wird hier als zweiter Band der von Hermann Haarmann herausgegebenen Edition "Alfred Wolfensteins Kleine Bibliothek der Weltliteratur" wieder zugänglich gemacht.