Die Sorge ums Klima treibt Millionen auf die Straße, und schon lange nicht mehr bloß Aktivisten wie Greta Thunberg, Fridays for Future oder Extinction Rebellion. Dass die Klimawandel-Politik der G20-Regierungen ein Desaster ist, ist mittlerweile bei allen Menschen angekommen, und auch die vermeintlich abgesichert Lebenden haben begriffen: Nur eine Energierevolution kann uns noch retten. Detailreich zeichnet David Goeßmann die Geschichte der globalen Klimapolitik nach und macht insbesondere an Deutschland und der Regierung Merkel sichtbar, wie Industriestaaten wissenschaftliche Erkenntnisse ignorieren und weiter auf fossile Brennstoffe setzen; wie die angebliche Vermittlung von Wirtschaft und Umweltschutz herhalten muss, die Etablierung erneuerbarer Energien zu verlangsamen; wie Politiker, die sich in Kyoto, Toronto und Kopenhagen zur Verantwortung bekannten und seit mehr als zehn Jahren vom Green New Deal reden, Konzernen zur Hand gehen, den Kampf gegen die Erderwärmung zu blockieren; wie der Abbau von Co2-Emissionen nicht nur hintertrieben, sondern umgehend im zwischenstaatlichen Handel mit Emissionen selbst zum Geschäft gemacht wird; wie Entwicklungsländer mit der Energiewende alleingelassen werden; wie Medien mit dem Trugbild vom "Klimavorreiter Deutschland" die Bürger beruhigen. Und wie selbst Wissenschaftler und Umweltschützer die Situation schönfärben. Es sind Protokolle eines historischen Scheiterns und verpasster Chancen. Goeßmann sagt: Eine neue Klimapolitik tut not. Eine, die nicht bei Kritik am Konsumverhalten und der Verantwortung des Einzelnen stehenbleibt, die sich aber ebenso wenig ausruht auf unverbindlichen Forderungen nach Systemwechsel und globaler Lösung. Noch ist eine Kursänderung möglich. Wir haben die Wahl – Politikwandel oder Klimakollaps.