Lucretia aus Vicenca ist in Losco verliebt und schläft mit ihm und mit zwei seiner Brüder.
Eine humorvolle Geschichte aus dem lustvollen Leben im Mittelalter ... die unanständigen Geschichten von den Gattinnen, die ihren Männern Hörner aufsetzen, von den Frauen, die sich mit Brüdern, Schwägern, Vettern und anderen Blutsverwandtschaften mischen. Von den Männern, die nicht weniger sündigen als die Weiber, die ihr Weib allein im Bette vor Kälte erfrieren lassen und ehebrecherisch anderen Weibern nachlaufen.
Wie der Herr Pirro sehr richtig bemerkt hat, können wir, ohne Anwesenheit der gnädigen Frau, den beabsichtigten Frieden nicht schliessen. Darum wird es nicht übel getan sein, die Zeit, damit sie rasch vergehe, in vergnüglichen Gesprächen hinzubringen. Wohl wäre es möglich gewesen, dass uns der Stoff zu solcher Unterhaltung hätte fehlen können, wenn nicht Herr Alessandro dafür gesorgt hätte, dass ihr Nahrung zufliesse. Er brachte mir einen ähnlichen Fall in Erinnerung, der vor nicht allzu langer Zeit in meiner Vaterstadt sich ereignete.
Matteo Bandello (geb. um 1485 in Italien, gestorben 1561 in Agen, Frankreich, verfasste zahlreiche Novellen nach dem Vorbild Giovanni Boccaccios. Einige davon dienten William Shakespeare als Vorlage für seine Dramen, davon die wichtigste die Novelle über den tragischen Tod zweier unglücklich Leibender "Romeo und Giulietta".