Diese Studie ist eine der ersten methodisch abgesicherten Untersuchungen zu authentischem Material von Interaktionen aus der Organisationsberatung. Ihr liegt die Frage zugrunde, ob die Organisationsberatung als professionalisierungsbedürftig beurteilt werden kann. Über diese konkrete Fragestellung hinausweisend werden im Verlauf des Textes Erkenntnisse dazu erarbeitet, welchen methodischen Zugriff und welche forschungsstrategischen Entscheidungen die Arbeit mit Material aus der Organisationsberatung erfordert. Die Studie umreißt somit ein Arbeitsprogramm, das für die Erforschung der Organisationsberatung als Teil einer Beratungswissenschaft zielführend sein kann.Zunächst wird anhand von sieben Fallstudien zu authentischem Material von Gesprächen der Organisationsberatung gezeigt, wie mittels dieser Interaktionsanalysen die Professionalisierungsbedürftigkeit der Organisationsberatung systematisch in Zweifel gezogen werden kann, ohne diesen Schluss theoretisch herleiten zu müssen. Dazu werden die Verhältnisse in der Organisationsberatung mit den Professionalisierungsansprüchen, wie sie bisher aus der Beratung von Personen abgeleitet wurden, verglichen. Die Nutzung dieses Vergleiches verspricht, die Beantwortung der Frage nach der Professionalisierungsbedürftigkeit der Organisationsberatung eng an die Beschaffenheit der Organisation als Gegenstand dieser Beratungsform zu knüpfen. Über den Befund hinaus, dass die Organisationsberatung aufgrund bestimmter Grundmerkmale von Organisationen nicht professionalisierungsbedürftig ist, werden im Rahmen der vorgestellten Studie aber auch Leitlinien für zielführende Forschungsstrategien im Feld der Organisationsberatung entwickelt.
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