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Unverhofft - und doch geliebt : Mami 1889 – Familienroman

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Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

»Nun erzähle mir doch mal, wie deine Praxis läuft, Kind. Ich habe oft an dich gedacht, als ich in Italien war…«

Julia lächelte. Sie glaubte ihrer Tante kein Wort. Wenn Antonia von Kremm in ihrem Lieblingsland Italien war, vergaß sie Familie und Freunde und tauchte ganz unter in das dolce far niente, das süße Nichtstun. Sie hatte mittlerweile so viele Freunde dort, daß es für Julia nicht unerwartet gekommen wäre, wenn Antonia ganz nach Italien hätte ziehen wollen, zumal ihr das Klima dort ausgezeichnet bekam. Für ihr leichtes Rheuma war es ein Segen. Immerhin war Antonia von Kremm schon achtundsechzig Jahre alt, und warum sollte sie es sich nicht gutgehen lassen für den Rest des Lebens? Julia hatte ihre Tante einmal begleitet und erlebt, wie unglaublich sie dort auflebte.

»Meine Praxis… na ja, sie läuft eigentlich schon recht gut. Ich weiß nicht genau, was ich erwartet habe, aber, doch… ich bin zufrieden.«

»Hast du denn schon einen festen Patientenstamm?«

»Ja, natürlich nicht viele. Aber auf jeden Fall macht mir meine Arbeit viel Spaß.«

»Und wie sieht es mit deinem Privatleben aus?«

Der Ton ihrer Tante war nun etwas strenger. Sie machte aus ihrem Mißfallen selten einen Hehl. Ihrer Meinung nach arbeitete Julia viel zuviel und ließ zu wenig Platz für die privaten Dinge, die das Leben erst vollkommen machten.

»Gut. Mir geht es gut.«

»Das habe ich nicht gefragt, Julia. Ach, Julchen, du bist so eine hübsche junge Frau! Du mußt dein Leben genießen und nicht nur arbeiten. Euer Vater hat euch ein bißchen zu gut erzogen.«

»Auch Sebastian?«