Der Bergpfarrer

Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie lĂ€uft seit ĂŒber 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant fĂŒr Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche GefĂŒhle, Sinn, Orientierung, BodenstĂ€ndigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit ĂŒber 400 Romane zeugen. Diese Serie enthĂ€lt alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert. Sascha Gebert war wieder zu Hause. Zwei Tage waren vergangen, seit er mit dem Bergpfarrer in Bozen gewesen war, um mit der Hoteliersfamilie Kummert reinen Tisch zu machen. Er hatte sich aus ihrem LĂŒgennetz befreit, all ihre LĂŒgen und WinkelzĂŒge, mit denen Saskia und ihr Vater an sein Geld kommen wollten, hatte er mit Hilfe des Bergpfarrers enttarnt. Das Kapitel eines Lebens, das mit Saskia und seiner Hotelkarriere zu tun hatte, war abschlossen. GlĂŒcklich war er dennoch nicht. Denn er hatte Mareike Forster, die ihn seit vielen Jahren heimlich liebte, und der er zuletzt allergrĂ¶ĂŸte Hoffnungen gemacht hatte, zutiefst enttĂ€uscht. Er war der Meinung gewesen, dass er ihr gegenĂŒber ehrlich sein musste. Er hatte ihr gesagt, dass er fĂŒr eine neue Beziehung noch nicht bereit sei. Ob die Kluft, die er mit seiner enttĂ€uschenden Offenheit aufgerissen hatte, ĂŒberhaupt noch geschlossen werden konnte, wusste er nicht. Es bereitete ihm schlaflose NĂ€chte. Mareike, die Saschas Mutter immer zur Hand gegangen war, hatte sich seitdem auf dem Geberthof nicht mehr blicken lassen. Karoline Gebert war deswegen zu Tode betrĂŒbt, scheute sich aber die junge Frau darauf anzusprechen, deren Wunden waren gewiss noch zu frisch. Einerseits war Karoline glĂŒcklich, weil sich ihr Sohn entschlossen hatte, nach St. Johann zurĂŒckzukehren und die Landwirtschaft zu ĂŒbernehmen. Ihr GlĂŒck wĂ€re aber perfekt gewesen, wenn sie Mareike als Schwiegertochter auf dem Hof willkommen heißen hĂ€tte dĂŒrfen. Und weil Sascha mit seiner â€șdummen Ehrlichkeitâ€č das Madel vergrault hatte, war seine Mutter Ă€rgerlich auf ihn. Zwei Tage lang hatte sie nur das Nötigste mit ihm gesprochen, nun aber – sie saßen beim Abendessen –, nahm sie sich ein Herz und sagte: »Dieser Zustand ist alles andere als gut, Sascha. Das darf net so bleiben. Ich will, dass wir wieder gut miteinander auskommen.« »Ich hab' net angefangen«