Mami

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Die Familie ist ein Hort der Liebe, Geborgenheit und Zärtlichkeit. Wir alle sehnen uns nach diesem Flucht- und Orientierungspunkt, der unsere persönliche Welt zusammenhält und schön macht. Das wichtigste Bindeglied der Familie ist Mami. In diesen herzenswarmen Romanen wird davon mit meisterhafter Einfühlung erzählt. Die Romanreihe Mami setzt einen unerschütterlichen Wert der Liebe, begeistert die Menschen und lässt sie in unruhigen Zeiten Mut und Hoffnung schöpfen. Kinderglück und Elternfreuden sind durch nichts auf der Welt zu ersetzen. Genau davon kündet Mami.

»So, Frau Senne, dann bekomme ich bitte dreiundvierzig Euro und sechzehn Cent von Ihnen.« Die Sprechstundenhilfe schob die Rechnung des Tierarztes für die Impfung einer Katze über den Tresen zu einer älteren Frau hinüber. Diese zückte mit einem halb liebevollen, halb resignierten Seufzer ihr Portemonnaie. »Na ja, dann haben wir jetzt erst mal für ein Jahr Ruhe«, entgegnete sie. Undine Passauer, die junge Frau hinter dem Tresen, nickte verständnisvoll. Sie wusste, dass es nicht allen Besitzern von geliebten Tieren leichtfiel, die Rechnungen des Arztes zu bezahlen, wenn teure Behandlungen oder Impfungen anstanden. Noch ein freundlicher Gruß an Frau Senne und ihre prächtige norwegische Waldkatze »Harvest«, und Undine Passauer beugte sich wieder über ihre Papiere. Bald war Praxisschluss; es saßen nur noch eine junge Frau mit zwei Zwergkaninchen und ein älterer Mann mit einem seidigen Spaniel im Wartezimmer. Sie kannte sowohl die Tiere als auch deren Besitzer und wusste, dass es sich heute nur um Routineangelegenheiten handelte. Jetzt noch rasch die angefangene Liste mit den Medikamenten vervollständigen, und dann war auch schon bald Feierabend. In ihre Arbeit vertieft, hörte Undine nur mit halbem Ohr, dass die Eingangstür geöffnet wurde und sich leichte, schnelle Schritte in den Raum bewegten. Sie blickte erst auf, als eine raue Kinderstimme sagte: »Ich bin Jonte. Kannst du mir helfen?« Vor ihr stand ein kleiner Junge, schätzungsweise fünf Jahre alt. Blonde Strubbelhaare über einem ernsten, nicht so ganz sauberen Kindergesicht. Leuchtende Blauaugen hinter einer runden Brille mit roten Metallbügeln. Ringel-Shirt und Jeans mit Loch auf dem Knie und Tendenz zum Rutschen. Undine begegnete dem Blick des Kleinen, einer Mischung aus Angst und Tränen und grenzenlosem Vertrauen, und war verloren.