Die Welt zeigt viele Symptome einer Krise: etwa die Ăkonomisierung sämtlicher Lebensbereiche, die durch elektronische Medien gefĂśrderte Offenlegung der Privatsphäre, die rĂźcksichtslose Ausbeutung der Natur und deren zunehmende gentechnische Manipulation. Die Diagnose ist schnell gestellt, viele Erklärungsansätze aber sind oberflächlich und gehen selten Ăźber das aktuelle Tagesgeschehen hinaus. Der von Dieter Radaj vorgestellte Ansatz greift tiefer. Er weist nach, dass die Krise der realen Welt begleitet wird von einer Krise des Weltbildes, insbesondere von einem weit zurĂźck reichenden Konflikt zwischen den Naturwissenschaften und der Theologie. Die historischen Fakten dieser Entwicklung auf Seiten der Naturwissenschaft werden anhand des mechanistischen Weltbildes, der Evolutionstheorie, der Psychoanalyse und auch der aktuellen Hirnforschung aufgezeigt. Galilei, Darwin und Freud werden als die BegrĂźnder des modernen Weltbildes hervorgehoben. Auf Seiten der Theologie stellt Radaj ein historisches Versagen der christlichen Religion fest, den Verfall der philosophischen Theologie und die unzureichende Ausrichtung der Glaubenswahrheiten an der Vernunft. Um Auswege aufzuzeigen, prĂźft Radaj anschlieĂend die MĂśglichkeiten einer Verständigung. Dabei entwickelt er einen Standpunkt, der zwischen Naturwissenschaft und Theologie einerseits, abendländischer und buddhistischer Weltsicht andererseits vermittelt. AbschlieĂend untersucht er alternative HandlungsentwĂźrfe.