Das Gebäude der Freien Universität Berlin (Candilis, Josic, Woods, Schiedhelm, 1963-73) ist ein bahnbrechendes Werk in der Tradition der heroischen Moderne. Dieses wird in der vorliegenden Untersuchung anhand einer Fülle bisher unpublizierten Quellenmaterials zum ersten Mal umfassend untersucht. So werden nicht nur die bei diesem Gebäude umgesetzten technischen Innovationen, sein utopischer Charakter und sein Einfluss auf die internationale Entwicklung im Hochschulbau der sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts untersucht, sondern auch die (personellen, politischen und mentalen) Ursachen für die Vielzahl der technischen Probleme, die die Ausführung des Gebäudes kompromittierten und schließlich einen dunklen Schatten auf seine Reputation legten. Das in jüngster Zeit wiedererwachte Interesse an der FU Berlin und den Architekten Candilis, Josic, Woods und Schiedhelm zeigt, wie die Relevanz dieses Gebäudes mit seiner kompakten Synthese von komplexer Konzeption und tektonischer Innovation in Verbindung mit differenzierten baugeschichtlichen Bezügen jenseits von nostalgischen Formen für Architekten, Lehrende, Studenten und Theoretiker fortdauert.