Eine Psychotherapeutin und drei ihrer Klienten. Alle vier verbindet eines: Sie brauchen Hilfe. Ein Roman ßber das Geben und Nehmen im psychotherapeutischen Prozess, ßber die Verletzlichkeit der Menschen, ßber Stolz und Scham, und ßber die MÜglichkeit der Hoffnung in der scheinbaren UnmÜglichkeit eines Gesprächs.
Adriana ist Borderline-Patientin, sie verhält sich herausfordernd, aggressiv und neigt zur Selbstverletzung. Simon leidet an Depressionen, er sollte schleunigst seinen Job kĂźndigen, kann sich aber nicht dazu entscheiden. Der achtjährige Adil spricht seit dem Tod seiner Mutter nicht mehr, was seinen Vater sehr zermĂźrbt. Sie alle sind Klienten von Tina K., einer Psychotherapeutin. Aber auch Tina K. hat etwas erlebt, das sie aus der Bahn geworfen hat â sie verliert als Folge dessen mehr und mehr die Kontrolle Ăźber ihr Leben. Während sie sich von ihrer Partnerin Martha zurĂźckzieht, sucht sie sich in Klientin Adriana eine ebenso unpassende wie instabile VerbĂźndete. Als ihr Klient Simon einen Selbstmordversuch unternimmt, gibt sich Tina die Schuld daran. Die notwendige Konsequenz scheint offensichtlich zu sein: die eigene Praxis schlieĂen und sich selber Hilfe suchen. Wo aber findet diejenige Hilfe, die den Glauben an den Erfolg des Helfens verloren hat?
Lisa Mundts fesselnder DebĂźtroman zeigt mit sprachlicher Präzision und psychologischer TiefgrĂźndigkeit, was es bedeutet, anderen zu helfen, wenn man sich selbst nicht mehr zu helfen weiĂ. Meisterlich pointiert fĂźhrt die Autorin durch die inneren Landschaften und Beziehungen der Figuren und erschafft damit ein atmosphärisches Kammerspiel, das in den Bann zieht.