Jahrgenaue Daten fĂźr Schlachten und Regierungszeiten altgeschichtlicher Herrscher, wie sie in populärwissenschaftlichen Medien und Fachpublikationen präsentiert werden, vermitteln der interessierten Ăffentlichkeit den Eindruck, unser Wissen bezĂźglich der Datierung Jahrtausende zurĂźckliegender Ereignisse sei gesichert. Die Geschichte des Altertums, so wie sie gelehrt wird, weist jedoch nicht nur etliche Leer- und Dunkelzeiten auf, sondern ist auch voll von Anachronismen, Ungereimtheiten und WidersprĂźchen. Die Ursache dieser Probleme, von denen der interessierte Laie nur selten etwas zu hĂśren bekommt, ist hauptsächlich in den fehlerhaften Chronologien Ăgyptens und Mesopotamiens zu suchen, deren Geschichte dadurch kĂźnstlich in die Länge gezogen wird. In seiner Buchreihe ALTE GESCHICHTE NEU GESCHRIEBEN Ăźberarbeitet Frank Zimmermann das gesamte gängige ZeitgerĂźst der Althistorie von Grund auf und stellt ein alternatives, verkĂźrztes chronologisches Schema vor, in dem der Vordere Orient einen GroĂteil seines zeitlichen Vorsprungs gegenĂźber dem Okzident einbĂźĂt.
Von der in Band 1 vorgenommenen Revision der Chronologie attischer und korinthischer Keramik sind auch die FrĂźhzeit Roms und die älteste Geschichte der Etrusker betroffen, denn auch deren archäologische Hinterlassenschaften werden letztendlich Ăźber griechische Importkeramik datiert. Noch immer steht die Fachwelt zerstritten vor der Beurteilung der literarischen Quellen zur rĂśmischen KĂśnigszeit und zur frĂźhen Republik, die erst sehr spät ab etwa 210 v.Chr. langsam zu flieĂen begannen. Indem er die traditionell Ăźberlieferte FrĂźhgeschichte der Ewigen Stadt kritisch beleuchtet und mit den archäologischen Befunden und seiner revidierten Keramikchronologie in Verbindung setzt, gelangt Frank Zimmermann zu jĂźngeren Daten fĂźr die Meilensteine Roms auf dem Weg zur Weltmacht.