Das gespaltene Verhältnis der katholischen Kirche zur Aufklärung und zur Moderne belastet die Theologie bis heute. Rationalismus, Freiheit des Denkens,
Immanentismus, Geschichtlichkeit, Historische Kritik sind nur einige Stichworte, die das kirchliche Lehramt auf den Plan riefen. Die Verurteilung der als "Modernisten" gebrandmarkten Theologen gibt davon ein beredtes Zeugnis.
Otto Weiß, angesehener Experte für die Geschichte von Theologie und Kirche im 19. und 20. Jahrhundert, ruft eine Fülle von Namen – u. a. Philipp Funk, Alfred Loisy, Immanuel Kant und Friedrich Heinrich Jacobi – und Schicksalen in Erinnerung, die diesen Diskurs prägten. Aus verschiedenen Perspektiven zeigt er, wie in den vergangenen zweihundert Jahren um die Verantwortung des Glaubens vor der Vernunft im Kontext der Moderne gerungen wurde.