Diese Hörbuchfassung beinhaltet beide Teile der âAufzeichnungen aus dem Kellerlochâ. Im Jahr 1864, kurz bevor er mit âSchuld und SĂŒhneâ, âDer Idiotâ, âDie Besessenenâ und âDie BrĂŒder Karamasowâ seine gröĂten Romane schrieb, verfasste Dostojewski mit den dĂŒsteren und faszinierenden âAufzeichnungen aus Kellerlochâ seinen wohl revolutionĂ€rsten Roman. In einigen anderen Ăbersetzungen wird auch der Titel âAufzeichnungen aus dem Dunkelâ oder âNotizen aus dem Untergrundâ verwendet. Die namenlose Hauptfigur der ErzĂ€hlung, ist ein ehemaliger Beamter, ein Antiheld par execellence, der sich trotzig in sein Untergrunddasein zurĂŒckgezogen hat. In völliger Abkehr von der Gesellschaft schreibt er eine leidenschaftliche, obsessive, in sich widersprĂŒchliche ErzĂ€hlung, die als verheerender Angriff auf den sozialen Utopismus und als Behauptung der im Wesentlichen irrationalen Natur des Menschen dient. Im zweiten Teil des Romans âBei nassem Schneeâ erzĂ€hlt der Mann aus dem Kellerloch von seiner Jugend und einigen prĂ€genden Erlebnissen. Wir erfahren, dass er ein Waisenkind war. Es gab in seiner Jugend keine Person, die ihm irgendeine Art von Liebe oder angemessene menschliche NĂ€he zuteilwerden lieĂ. Sein Glaube, dass die Menschen ihn immer als unzureichend ansehen werden, stammt aus seiner Kindheit und der Art und Weise, wie die Menschen ihn einst behandelten. Aber auch im Erwachsenenalter plagen ihn seine MinderwertigkeitsgefĂŒhle. Die Prostituierte Liza ist fĂŒr den Mann aus dem Kellerloch die letzte Chance, mit jemandem eine echte Beziehung zu fĂŒhren. Nachdem sie unzĂ€hlige Male von ihm verspottet wird, erkennt Liza, dass seine Persönlichkeit das Ergebnis seiner Unzufriedenheit ist. Immer wenn er versuchte, ein normales Leben zu fĂŒhren und gut zu sein, wurde er abgelehnt und verspottet. Aber auch gegenĂŒber Liza mangelt es ihm an Vertrauen, und so stöĂt er sie von sich und zieht sich endgĂŒltig in sein Kellerloch zurĂŒck.