Flucht und Migration fordern die Staaten der Europäischen Union in einem Maße heraus, wie es seit der politischen Wende 1989/90 nicht der Fall war. Die aktuelle Debatte in der medialen Öffentlichkeit, in der Politik und in weiten Kreisen der gesellschaftlichen Verantwortungsträger spiegelt die Komplexität der anstehenden Fragen ebenso wie die Sehnsucht nach raschen und einfachen Lösungen. Die Spannung entlädt sich in einer zunehmenden Polarisierung der Gesellschaften, in der Rückkehr überwunden geglaubter Nationalismen, in einer Verrohung der öffentlichen Debattenkultur und in zunehmender Gewaltbereitschaft. Eine differenzierte ethische Auseinandersetzung tut not. Der vorliegende Band leistet hierzu einen unerlässlichen Beitrag.
Thematische Schwerpunkte:
* das Verhältnis von Gesinnungs- und Verantwortungsethik
* die Argumentation für/gegen Obergrenzen und Kriterien einer Begrenzung der Zuwanderung
* die Frage nach der Reichweite der politischen und moralischen Verantwortung
Komplementär erscheint Anfang 2017 ein weiterer Band, der die Herausforderungen der gesellschaftlichen Integration angesichts der Zuwanderung aufgreift.