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Blut, Beute und Bittgebet : Deutsche Raubritter im 13. und 14. Jahrhundert

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Fulda im MĂ€rz 1271: Glockenklang hallt in den Gassen wider, von allen Seiten strömen gottesfĂŒrchtige BĂŒrger zur Jakobskapelle. Wie immer, wenn Bertho von Leibolz, den alle nur Abt Fingerhut nennen, zur Andacht ruft, gleicht die fĂŒrstĂ€btlichen Residenzstadt einem aufgestörten Bienenstock.

Als das GelĂ€ut verstummt, drĂ€ngen sich die GlĂ€ubigen in der Kapelle dicht an dicht. Begierig lauschen sie den VerkĂŒndigungen des fuldischen KirchenfĂŒrsten, doch dann wird ihre Einkehr jĂ€h unterbrochen.

Eine vermummte Gestalt erscheint im Kapelleneingang und schiebt sich in das GedrÀnge. Eine zweite folgt, eine dritte, immer mehr.

Niemand ahnt, dass die Ankömmlinge unter den KapuzenumhÀngen Blankwaffen verbergen. Sie wollen nicht beten. Sie wollen töten.

Mit Fausthiebe und Fußtritte verschaffen sich die Vermummten Platz, rĂŒde und rĂŒcksichtlos. Zielbewusst streben sie dem Altar zu. Kurz darauf geschieht Unfassbares ...

Nach Bekanntwerden des Vorfalls flutet eine Welle der Empörung durch das Heilige Römische Reich. Die Bluttat bildet den Auftakt eines jahrhundertelangen Konflikts, den die Landesherren und StĂ€dte gegen die verruchtesten Angehörigen des niederen Adels fĂŒhren – gegen die Raubritter. Und das blutige Ereignis von Fulda wird nicht das letzte seiner Art bleiben.