Bruder Augustin, der sich mit seinem Beinahmen âAlveldt (Alveldianus)â vielleicht auf seinen Geburtsort bezog, vermutlich auf die heutige Stadt Alfeld an der Leine sĂźdlich von Hildesheim, trat ungefähr um 1500 in einem Kloster der damaligen Observanten-Vikarie der franziskanischen Saxonia bei. Wichtig fĂźr seine Entwicklung und fĂźr seine spätere Tätigkeit, vor allem fĂźr Alveldts Gegnerschaft zur frĂźhen deutschen Reformation, wurde ein nicht näher zu bestimmender Aufenthalt im damaligen Livland (heute Lettland und Estland). Gerade die von Alveldt offenbar negativ erfahrene religiĂśse Pluralität in Livland hat sein späteres Vorgehen gegen alle Gefährdung kirchlicher Einheit mitgeprägt.
Ăberliefert ist Alveldts Verteidigung der Franziskus-Regel in der Handschrift von Bernhard Dappen, wie sie zum GlĂźck in der WolfenbĂźtteler Herzog-August-Bibliothek erhalten blieb (Cod. Guelf. 1095 Helmst.) und nun der Forschung zur VerfĂźgung steht.
Alveldts Texte, nämlich sein einleitender Brief an die BrĂźder sowie seine Verteidigung der Franziskus-Regel, datierte er beide an das Ende seines Dienstes als Provinzialminister. Den Brief dĂźrfte Alveldt erst nach der Schrift selbst geschrieben haben, denn der Brief verwies auf die bereits vorliegende Darlegung der Regel, wenn Alveldt schrieb: âSammelt die BruchstĂźcke des Evangeliums, die ihr hier seht.â Aus BruchstĂźcken des Evangeliums ergab sich nach einem legendären Traum des Franziskus und seiner angeblich gottgegebenen Deutung wie aus vernachlässigten Brosamen die Regel als âBrot des Evangeliumsâ. Und dieses âBrot des Evangeliumsâ wollte Alveldt erneut seinen BrĂźdern reichen.