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Das Fremde, das in jedem wohnt : Wie Unterschiede unsere Gesellschaft zusammenhalten

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Warum fĂŒrchten wir das Fremde so sehr? Der Schriftsteller Zafer ƞenocak hat die Abwehr, die die Begegnung mit unterschiedlichen Kulturen und widersprĂŒchlichen LebensentwĂŒrfen

auslöst, immer wiedererlebt. Doch alle Menschen teilen die Erfahrung von Fremdheit, die Migranten und ihre Nachkommen spĂŒren sie nur intensiver, hĂ€lt der in Ankara geborene und in MĂŒnchen aufgewachsene ƞenocak fest.

Als Kind tĂŒrkischer Eltern der Mittelschicht wĂ€chst ƞenocak mit den Sprachen, Literaturen und Geschichten zweier LĂ€nder auf – nicht mehr TĂŒrke, nie ganz Deutscher, so fĂŒhlt es sich an. Auch in der eigenen Familie sind die Unterschiede lebendig: Seine Mutter verkörpert eine weltlich-moderne Lebensweise, wĂ€hrend der Vater sich einem zutiefst spirituellen Islam sowie der Liebe zur Poesie und Sprache verbunden fĂŒhlt.

Zafer ƞenocak erzĂ€hlt, wie aus diesen WidersprĂŒchen eine heile, gefestigte IdentitĂ€t gewachsen ist. Wer sich bewusst mit der eigenen Biografie und dem Fremden in sich

selbst auseinandersetzt, so seine These, wird die Angst vor dem Fremden verlieren. Erst wenn wir gelernt haben, DiversitÀt in uns und anderen zu akzeptieren, können wir zu einem modernen VerstÀndnis von Gesellschaft gelangen.