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DAS KNAST-DILEMMA: Wegsperren oder resozialisieren? - Eine Streitschrift

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"Menschen wegzusperren ist einfach. Und fĂŒhrt meistens zu nichts." Bernd Maelicke

Jedes Jahr werden in Deutschland ungefĂ€hr fĂŒnfzigtausend Menschen aus den GefĂ€ngnissen entlassen, das entspricht der Einwohnerzahl einer Stadt wie Passau. Mehr als die HĂ€lfte von ihnen hat leichtere oder mittelschwere Straftaten begangen, fast ein Drittel ist gefĂ€hrlich oder schwer kriminell. Weil die meisten Entlassenen wieder rĂŒckfĂ€llig werden, ist der deutsche Strafvollzug ein »DrehtĂŒrvollzug«, der jĂ€hrlich bundesweit rund 4,5 Milliarden Euro kostet.

An diesem Punkt setzt der Resozialisierungsexperte Bernd Maelicke an. Seine These ist, dass der geschlossene Vollzug nur fĂŒr Schwerkriminelle oder gefĂ€hrliche StraftĂ€ter wirklich notwendig ist. Die GefĂ€ngnisse sind trotz aller Reformen fĂŒr die meisten StraftĂ€ter nach wie vor »Schulen des Verbrechens«, sie machen Menschen nicht besser, die schĂ€dlichen Folgen der Subkultur ĂŒberwiegen.

Anhand von Fallbeispielen, erfolgreichen Projekten, persönlichen Erfahrungen, empirischen Zahlen und Fakten legt Bernd Maelicke dar, warum und wie das Gesamtsystem der ambulanten und stationĂ€ren Resozialisierung verbessert werden muss. Er plĂ€diert dafĂŒr, z. B. durch einen Ausbau der BewĂ€hrungshilfe Strafentlassene dabei zu unterstĂŒtzen, sich wirksamer in die Gesellschaft einzugliedern. Nur so kann es gelingen, weitere Delikte insbesondere junger StraftĂ€ter zu verhindern und potenzielle Opfer zu schĂŒtzen.