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Das Liebespfand : Der Bergpfarrer 145 – Heimatroman

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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.

Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Christel Großstetter saß in ihrer Kammer, sie hatte sich tief über den Tisch gebeugt. Geschickt zeichnete sie mit dem Bleistift die Konturen eines Dirndls auf das weiße Papier. Sie hielt eine Sekunde inne, nahm einen Radiergummi und wischte damit über eine Stelle. Nachdenklich blickte das junge Madl vor sich hin, dann setzte es den Bleistift erneut an und verbesserte die ausradierte Stelle mit einem schwungvollen Strich.

Auf dem Blatt entstand das Modell eines Trachtenkleides, wie es sich Christel schon lange wünschte. Die zwanzigjährige Bauerntochter war nicht nur im Entwerfen auf dem Papier geschickt, fast alle ihre Sachen hatte sie selbst genäht, und wenn es besondere Anlässe gab, wie Geburts- und andere Jubeltage, dann saß sie wochenlang vorher eifrig an einer Bluse, einer Hose oder anderen Kleidungsstücken, die sie schneiderte, um damit den Familienmitgliedern eine Freude zu machen.

»Kind, wo bleibst' denn?« hörte sie die ungeduldige Stimme ihrer Mutter. »Der Vater und Thomas kommen gleich heim, und das Mittagessen ist net vorbereitet!«

»Ich komme schon«, rief Christel zurück und packte rasch die Stifte und den Malblock zusammen.

Dann eilte sie die Treppe hinunter. Hanna Großstetter erwartete sie mit einem vorwurfsvollen Blick.

»Hast' schon wieder über deinem Malkram gehockt?« fragte sie und schüttelte den Kopf. »Christel, vergiß das endlich. Du bist eine Bauerntochter und keine Modeschöpferin! Du weißt genau, wie der Vater darüber denkt.«

Die hübsche junge Frau biß sich auf die Lippe. Es war nicht das erste Mal, daß sie sich diesen Vorwurf anhören mußte. Zwar freuten sich alle in der Familie, wenn sie von ihr mit