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Denken ohne Trost : Arbus, Arendt, Didion, McCarthy, Sontag, Weil

E-book


Von Frauen wird Tröstung verlangt. Deborah Nelson nĂ€hert sich sechs beeindruckenden Denkerinnen, die sich weigerten, die harte RealitĂ€t im Meer der GefĂŒhle untergehen zu lassen.

Diane Arbus, Hannah Arendt, Joan Didion, Mary McCarthy, Susan Sontag und Simone Weil haben heute den Status von Ikonen. Doch wĂ€hrend sie wegen ihres Eigensinns und ihrer StĂ€rke mittlerweile als weibliche Identifikationsfiguren gelten, schlugen ihnen lange Zeit massive Anfeindungen entgegen, die bis zu VorwĂŒrfen charakterlicher Deformation reichten. Angeprangert wurde der kalte und unsentimentale Blick, der ihre Werke prĂ€gte – fĂŒr Frauen damals wie heute ein Skandal.

Deborah Nelson spĂŒrt in ihren konzentrierten PortrĂ€ts der KĂŒnstlerinnen und Denkerinnen systematisch dem AnstĂ¶ĂŸigen ihres Weltzugangs nach. Jenseits von LeidenseinfĂŒhlung und ironischer Coolness bildeten sie eine Ethik ohne Tröstung aus, die auch in unseren Zeiten geforderter Identifikation und abgefragter IdentitĂ€t ihren Stachel behĂ€lt.

Deborah Nelson rekonstruiert eine bislang kaum beachtete Gegenströmung zu den etablierten intellektuellen Reaktionsmustern auf die Verheerungen des 20. Jahrhunderts: eine herausfordernde Kultur-, GefĂŒhls- und Geschlechtergeschichte gegen den Strich, die zeigt, wie begrenzt die emotionalen SpielrĂ€ume fĂŒr Frauen waren und sind.