(0)

Der Aktionskreis Halle : Postkonziliare Konflikte im Katholizismus der DDR

E-book


Der Aktionskreis Halle (AKH) ist nicht nur als "entfant terrible" des ostdeutschen Katholizismus bekannt. Er ist zugleich die bedeutendste katholische Impulsgruppe in der DDR, die durch ihr Engagement in Konflikt mit Kirche und Staat geriet.

GegrĂŒndet 1970, gehört der AKH zur innerkirchlichen Aufbruchbewegung im Anschluss an das Zweite Vatikanische Konzil. Forderungen nach der Wahl des Bischofs durch die Ortskirche gehören ebenso zur Agenda des Kreises wie BemĂŒhungen um mehr innerkirchliche PluralitĂ€t und ein stĂ€rkeres ökumenisches Engagement.

Am Beispiel des Aktionskreises Halle kann nachvollzogen werden, wie die katholische Kirche mit interner Kritik an ihrem Kurs der "politischen Abstinenz" umging. DarĂŒber hinaus wird deutlich, wie der SED-Staat versuchte, innerkirchliche AufbrĂŒche niederzuschlagen. Weil man den AKH als politischen Störfaktor identifiziert hatte, sollte er durch das Ministerium fĂŒr Staatssicherheit liquidiert werden. Dass es dabei zu einer Zusammenarbeit von Staat und Kirche gegen den AKH gekommen ist, gehört zu den dunkelsten Kapiteln der ostdeutschen Kirchengeschichte.