Eine faszinierende Novelle, die die Rolle des Menschen in der Natur hinterfragt!
Der Wanderprediger steht am frühen Morgen auf, um sich zu Fuß von Zürich auf den Weg nach Deutschland zu machen. Als er schließlich von oben auf Zürich hinab sieht, nimmt er es als hässlichen Steinhaufen in der wundervollen Natur wahr. Er sieht sich gar als wiedergekehrten Christus, der der Welt den Frieden zurückbringen kann. Doch immer wieder gibt es für den Mann in der weißen Kutte Unsicherheiten: wie viel von dem, was er wahrnimmt, passiert auch in Wirklichkeit?
Gerhart Hauptmann (1862-1946) war ein deutscher Dramatiker und Schriftsteller und gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Naturalismus. Nach mehreren gescheiterten Studienversuchen, u.a. als Bildhauer und Zeichner, begann er als Schriftsteller zu arbeiten – finanziell unterstützt von seiner Frau. Das Bahnwärterhaus in Erkner, wo Hauptmann einige Jahre lebte, lieferte ihm Inspiration für die Novelle "Bahnwärter Thiel", mit dem ihm 1888 der Durchbruch gelang. 1912 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.