Norwegen Ende 1942. Aus England kommend, wo er eine extrem harte Spezialausbildung durchlaufen hat, kehrt der Norweger mit dem Decknamen Gudersen per Fallschirm zurĂŒck in sein Heimatland. Dort soll er eine Widerstandgruppe gegen die Deutschen fĂŒhren. Auf keinen Fall darf ihnen Gudersen in die HĂ€nde fallen âŠ
Auf der anderen Seite versucht ObersturmfĂŒhrer Hempel im Hauptquartier der Gestapo in Oslo mit aller HĂ€rte, englische Agenten und norwegische WiderstandskĂ€mpfer auszuschalten. Besonders stört ihn der Funker hier in Oslo, der meistens nachts zu hören ist und dessen Code sie nicht entschlĂŒsseln können. Hempel will ihn fassen. Er soll ihn zu seiner Widerstandsgruppe fĂŒhren. Ein tödliches Duell hat begonnen âŠ
Jan Flieger hat seinem spannend geschriebenen Buch einen Prolog mit einigen treffenden SĂ€tzen von Ernest Hemingway aus dessen Buch âIn einen anderen Landâ vorangestellt:
âSie werden uns nicht bekommenâ, sagte ich.
âWeil du zu tapfer bist.
Dem Tapferen passiert nichts.â
âSterben tut er auch.â
âAber nur einmal.â
âIch weiĂ nicht. Wer sagt das?â
âDer Feigling stirbt tausend Tode,
der Mutige nur einen.â
INHALT:
Prolog
Die Flucht
Kristine
Die Jagd
Die Insel
Die Folter
Der Tod
Der Fjord
Epilog
LESEPROBE:
Hempel spĂŒrte die Schulter Röbels, der dicht neben ihm stand und dessen Augen hervorzuquellen schienen. Er trat einen kleinen Schritt zurĂŒck. »Die Koordinaten noch einmal!«, befahl er.
Aber die Peilautos schwiegen.
»Der Sender ist weg, ObersturmfĂŒhrer.«
Hempel schlug mit der Faust auf die Messtischplatte.
»Es war eine andere Frequenz wie vor drei Tagen, ObersturmfĂŒhrer. Er hatte schon gesendet, ehe wir ihn entdeckt haben.«
Hempel nickte.
Frequenz 10980 Kilohertz, dachte er. Aber gestern 10112! Und da haben wir ihn erst ausgemacht, als seine letzten Zahlenkolonnen begannen. Ein verflucht listiger Fuchs.
Die starre Spannung in den Gesichtern der sechs MĂ€nner war gewichen.
»Pause«, befahl Hempel. »Nur die KontrollempfÀnger bleiben dran.«
»Jawohl, ObersturmfĂŒhrer.« Röbel schlug die Hacken zusammen.
Die MĂ€nner erhoben sich. Sie reckten sich, einer beugte sich nach vorn und lieĂ den Oberkörper pendeln. Das Kreuzfeuer der PeilgerĂ€te hatte sie alle mĂŒde gemacht.
Hempel stand immer noch vor der Karte.
Dreimal ergab die VerlĂ€ngerung der Peillinie ein Ă€hnliches Dreieck, aber schon morgen wĂŒrde sie ein anderes ergeben, das ahnte Hempel. Dieser eine Sender war schwer zu orten, unendlich schwer. Wie leicht fassten sie oft Funker, die fĂŒr die Briten arbeiteten.