Einhundert Jahre ist es nun her als das ungeheure Menschenmorden begann, das man den 1. Weltkrieg nannte. Ein Ereignis, das in Deutschland fast in Vergessenheit geraten ist. Und doch war es die âUrkatastrophe des 20. Jahrhundertsâ, die den Verlauf der Geschichte dieses Zeitabschnitts entscheidend prĂ€gen sollte und unseren Vorfahren groĂe Opfer abverlangte. Es war der erste Krieg, in dem in groĂer Zahl Massenvernichtungsmittel zum Einsatz kamen, die millionenhaft Opfer forderten. Der Tod kam nach Belieben des Zufalls, unerbittlich, anonym. Der Soldat erfuhr die Grenze der menschlichen Existenz. Sein Leben reduzierte sich auf den tĂ€glichen Ăberlebenskampf gegen Hunger, NĂ€sse, Durst, Erschöpfung, verbunden mit der stĂ€ndigen Angst, getötet, verletzt oder verstĂŒmmelt zu werden. Noch heute kann man den Spuren dieses Krieges folgen. Immer noch pflĂŒgen französische und belgische Landwirte Granaten aus dem Boden, verunglĂŒcken Menschen beim unvorsichtigen Umgang mit BlindgĂ€ngern, hin und wieder werden verschollene Gefallene entdeckt, ihre Ăberreste feierlich bestattet und gelegentlich fördert man bei archĂ€ologischen Projekten scheinbar Verlorenes zu Tage. Wie hat der einfache Soldat diesen Krieg erlebt, wie konnte er ĂŒberleben? Mein GroĂvater Albert Krentel war einer von denen, die zurĂŒckkehrten. Und dies ist seine Geschichte.