Reinhold Niebuhr zählt zu den einflussreichsten US-amerikanischen Theologen des 20. Jahrhunderts. Im deutschsprachigen Raum ist sein Werk jedoch nur wenig rezipiert. Dominik Gautier sieht in Niebuhrs theologischer Ethik ein Plädoyer fßr ein selbstkritisches demokratisches Engagement, das vor dem Hintergrund des sozialethisch orientierten amerikanischen Christentums zu verstehen ist. Er berßcksichtigt besonders Niebuhrs ebenso engagierte wie widersprßchliche theologische Auseinandersetzung mit dem US-amerikanischen Rassismus. Diese zeigt sich auch in dessen zÜgerlicher Unterstßtzung der Bßrgerrechtsbewegung. Im Anschluss an Niebuhr und vor dem Hintergrund der von James H. Cone begrßndeten Black Theology konturiert Gautier eine rassismuskritische theologische Ethik, die auch im deutschsprachigen Kontext unverzichtbar ist.