Es gibt wenig, worin Alexej Parin nicht brilliert - sei es als Librettist, Ăbersetzer, Theaterexperte oder Verfasser unzähliger musikwissenschaftlicher Arbeiten.
Mit "Die Brille des Coppelius" gibt der Doyen des Musiktheaters einen ganz besonderen Blick auf sein Leben frei: in fast zärtlichen Schilderungen, nähert sich Parin seiner Familie an, beschreibt Erinnerungen, die geprägt waren vom Umfeld des Moskauer BĂźrgertums und seinen ersten Reisen in den Westen. So lyrisch und leichtfĂźĂig sich Alexej Parin durch seine Familiengeschichte bewegt, so präzise ist sein Blick, der auch das Schicksalhafte im Leben nicht ausspart: die Inhaftierung seines Vaters als vermeintlichen Spion fĂźr die Amerikaner und der ausdauernde Kampf seiner Mutter um das Ăberleben der fĂźnfkĂśpfigen Familie.
Entstanden sind liebevolle Porträts seiner Eltern, die diesen schwierigen Zeiten mit einem starken familiären Zusammenhalt und hingebungsvoller Liebe ihren Kindern gegenĂźber begegneten. DarĂźber hinaus lässt die einzigartige Perspektive, die Alexej Parin in der Schilderung seiner ersten Reisen auĂerhalb der Sowjetunion einnimmt, zeitgeschichtliche Momentaufnahmen von Paris, Wien und Berlin entstehen, die zu SchlĂźsselmomenten fĂźr sein eigenes kĂźnstlerisches Schaffen wurden.