Einen Sommer lang fährt Lafcadio Hearn als Passagier eines Dampfschiffs auf den Kleinen Antillen von Insel zu Insel. Zurück in New York, verarbeitet er seine Notizen zu einem Reisebericht von exotischer Sinnlichkeit, zu einem Wortgemälde von intensiver Leuchtkraft. Mit einem frappanten Gespür für Farben, Formen und Gerüche, mit der staunenden Neugier des Verliebten und dem genauen Blick des Journalisten versucht er jedes noch so kleine Detail sprachlich zu fassen. Wieder und wieder begeistert er sich daran, die geringfügigsten Unterschiede im Immergleichen der Landschaft und des Tropenalltags zu beschreiben. Dabei behält er stets die sozialen Verhältnisse, die Menschen und ihre Eigenarten, ihre Gewohnheiten und Bräuche im Blick: Es ist eine Welt blühenden Niedergangs nach einer langen und leidvollen Geschichte kolonialer Verwerfungen.Hearn will bewahren, was er sieht, weil er weiß, dass es nicht von Dauer ist. Nach Abschluss seines Reiseberichts kehrt er für knapp zwei Jahre nach St. Pierre, Martinique, zurück. 15 Jahre später, da lebt er längst in Japan, ist das "Paris der Karibik" nach einem Vulkanausbruch fast vollständig zerstört.