Grillparzer arbeitete viele Jahre an diesem mitreißenden Trauerspiel, dessen Uraufführung erst nach seinem Tod stattfand.
Die wunderschöne Jüdin Rahel trifft bei einem verbotenen Spaziergang durch die königlichen Gärten Kastiliens auf das Königspaar. König Alfonso VIII. ist unglücklich in seiner arrangierten Ehe mit Eleonore von England und die junge, lebenslustige Frau, die so ganz anders ist, fasziniert ihn augenblicklich. Während Alfonsos Zuneigung zu Rahel immer stärker wird und er alles andere um sich herum vergisst, wächst die Wut der eifersüchtigen Königin. Zusammen mit ihren Verbündeten schmiedet sie einen Plan, um Rahel loszuwerden.
Franz Seraphicus Grillparzer war ein österreichischer Schriftsteller, der 1791 in Wien geboren wurde und dort 1872 starb. Nach seinem Jurastudium an der Universität Wien, das er trotz der ärmlichen Verhältnisse, aus denen er stammte, aufnehmen konnte, übte er zahlreiche Berufe aus. Aufgrund seiner konservativen Haltung und traditionellen Wertvorstellungen, welche sich auch in seinem Werk widerspiegeln, lässt sich dieses der literarischen Epoche des Biedermeier zuordnen. Historische Ereignisse seiner Zeit, wie das Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation (1806) und die Besetzung Wiens durch Napoleon (1809) beeinflussten auch sein literarisches Schaffen. Grillparzer erhielt mehrere Ehrungen. Zu seinen bekanntesten Werken gehören „Das goldene Vlies" sowie „Ein treuer Diener seines Herrn".