Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt!
»Was ist denn mit dem alten Vinzenz los?« fragte Heidi, als sie in die Küche zu Luise kam. »Was soll mit ihm los sein?« erwiderte die. »Na, er hockt drinnen in der alten Gaststub' und redet kein Wort, dabei ist er doch sonst so ein Plappermaul«, antwortete Heidi. »Das Einzige, was die Gerti bisher aus ihm herausbekommen hat, war, daß er auf die Traudl wartet.« »Auf welche Traudl?« Luise sah ihre Schwiegertochter fragend an. »Na, die Traudl vom Dellinger-Hof«, antwortete Heidi. »Aber die hat den Hof doch schon seit Monaten nimmer verlassen«, entgegnete Luise. »Willst net mal nach dem Vinzenz schauen?« fragte Heidi. »Zu dir dürft' er am meisten Zutrauen haben.« »Er soll in die Küche kommen«, antwortete Luise, »ich muß sehen, daß ich mit dem Essen fertig werd'. Wenn die Traudl kommen sollt', dann schickst sie auch in die Küche. Vielleicht wollen s' ja zusammen wo hin.«