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Edenbichl

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Die Einwohner der Marktgemeinde Edenbichl sind stolz auf ihre schöne Landschaft: ein See vor der HaustĂŒre, die Berge in SichtnĂ€he. Daß sie ihre Idylle mit zugezogenen "Preißn" und neuerdings mit jugendlichen Eritreern teilen mĂŒssen, gefĂ€llt den meisten Eingeborenen nicht.

Besonders die "Stammtischler" geraten, wenn sie einige Biere intus haben, in verbale AusfĂ€lle gegen die FlĂŒchtlinge; schließlich waren sie vehement dagegen, daß die Gemeinde sieben unbegleitete Jugendliche in einem ehemaligen Gasthaus unterbringt.

Die Ehrenamtlichen, die sich um die Asylanten kĂŒmmern, erhalten anonyme Briefe mit Beschimpfungen und Drohungen.

Die Probleme eskalieren, als einer der fremden Teenager schwer verletzt in einem GebĂŒsch aufgefunden wird.

Auf der Suche nach dem oder den VerdĂ€chtigen schießen wilde Vermutungen ins Kraut. Zu einer Festnahme der Schuldigen kommt es jedoch nicht.

Ein Fahndungserfolg oder gar eine Verurteilung wird lĂ€ngere Zeit durch die persönliche Verstrickung und EigenmĂ€chtigkeit des Ortspolizisten verhindert; ihm erscheint es wichtiger, den Delinquenten eine persönlich verordnete Buße aufzuerlegen, als gesetzestreu zu handeln.

Wie sich die TĂ€ter als WohltĂ€ter aufspielen und ihre wahren Motive verschleiern, wie die Polizei durch UntĂ€tigkeit und Vorurteile sich lĂ€hmt, wie das Schicksal des Opfers eine spĂ€te Genugtuung erfĂ€hrt - das wird am Ende durch die Unbelehrbarkeit der Delinquenten und die spĂ€te Einsicht eines vordergrĂŒndig barmherzigen Polizisten offenbar.

Wer Heimat nicht als Privileg, sondern als ein Menschenrecht versteht, wird dieses Buch mit Teilnahme und Interesse lesen.