Die groĂe, manchmal ein wenig schlaksig wirkende Blondine blieb unwillkĂźrlich stehen. Sie blies unbewuĂt eine Strähne ihres ein wenig ungezĂźgelt sich gebenden Haares aus dem Blickfeld. Um weiterzugehen, brauchte sie regelrecht Ăberwindung.
Ja, das war schon ein komisches GefĂźhl, irgendwo in der Magengegend, als sie das uralte SchloĂ sah. Dabei hatte der SchloĂherr es renovieren lassen, in einem solchen MaĂe sogar, daĂ es geradewegs wie neu aussah. Was also verursachte dieses flaue GefĂźhl in ihrem Bauch, das mit jedem Schritt, den sie jetzt noch näher kam, immer stärker wurde?
Sie hatte sich mit dem Taxi herbringen lassen. Der Taxifahrer hatte die ganze Zeit Ăźber kein einziges Wort mit ihr gesprochen. Das allein war schon recht ungewĂśhnlich fĂźr einen Taxifahrer. Zumal Ellen Parker genau wuĂte, daĂ dies nicht etwa auf Grund von Verständigungsschwierigkeiten geschah. Ihr war nämlich nicht entgangen, daĂ der Taxifahrer am Flughafen leicht zusammengezuckt war, als sie die Adresse dieses eigentlich recht herrlichen Schlosses genannt hatte.
"Du spinnst!" wies sie sich selber zurecht. Dies war ein altes SchloĂ, und der SchloĂherr hatte genĂźgend Geld, um sein Zuhause dermaĂen auf Vordermann zu bringen, daĂ es absolut nicht kalt und dĂźster wirkte, wie man sich allgemein vielleicht alte SchlĂśsser vorstellen mochte.