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Eine Quelle, zwei Grafiken : Die Nutzung von Maps

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Der Westen protzt. Der Westen stellt sich in Frage. Einerseits EU-Schulterschluss im Angesicht des Ukrainekrieges. Selbstzweifel, Selbstkritik und Selbstdementierung auf der anderen Seite. Zur europĂ€isch-nordamerikanisch-westlichen Praxis gehört eben nicht nur die Erfindung der Demokratie und der Menschenrechte, nicht nur die Idee der Gleichheit der Menschen und die Idee pluralistischer Ordnungen, der Gewaltenteilung und des vernĂŒnftigen Interessenausgleichs, sondern auch seine radikale Dementierung. Kolonialismus, Faschismus und Nationalsozialismus, Imperialismus und Rassismus sind ohne Zweifel keine nicht-westlichen, keine nicht-modernen Erscheinungen. Sie gehören konstitutiv zur westlichen Moderne dazu. Das Kursbuch 211 stellt sich dieser Ambivalenz auf vielfĂ€ltigste Weise. In seinem Beitrag zeigt Jan Schwochows anhand von grafischen Darstellungen, wie verzerrt eine Kartendarstellung der weltweiten Verteilung des BIP ist. Verzerrungen gibt es auf verschiedenen Ebenen: zum einen die Verzerrung der KartenflĂ€che wegen der ĂŒblichen Kartenprojektionen, zum anderen die unterschiedlichen GrĂ¶ĂŸen der LĂ€nder, die grafisch die Information verzerren, schließlich das VerhĂ€ltnis von BIP und Einwohnerzahl. In einer zweiten Grafik, einem Balkendiagramm, werden diese Verzerrungen vermieden, was auf Anhieb einen anderen Informationswert erzeugt.