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Einmal noch das Meer

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Wir Menschen schmieden Pläne, versuchen uns daran zu halten und stehen plÜtzlich vor einer Tatsache, die mit unserem Plan gar nichts zu tun hat. Das Unerwartete kommt selten aus der Ecke, wo es vermutet wird, eine Binsenweisheit. So erging es uns.

Was war geschehen, dass ich mich suchend umsah, Selbstgespräche fßhrte, mich von der Familie abgrenzte. Dass ich verloren schien wie eine fast Ertrunkene, die auf einer einsamen Insel gestrandet war und nun gegen alle Vernunft und Erfahrung auf Rettung hoffte?

Das, was alle Tage geschieht, tausendfach, in diesem Land und ßberall. Mein Mann Thomas sollte sterbenskrank sein: Krebs. Wir hatten kaum Zeit, diese Diagnose in unser Bewusstsein dringen zu lassen, da war er bereits operiert. Aber wie betäubt waren wir erst nach der ßberstandenen Operation, als die Gutachten der Experten Thomas nur noch drei bis sechs Monate Lebenszeit zu-gestehen wollten. So begann unser letzter kurzer gemeinsamer Weg.

Wir suchten allerdings nach einem Ausweg, dem zu entgehen. Was wäre mein Leben ohne ihn an meiner Seite? Es gab nur eine MÜglichkeit. Und mit dieser Entscheidung katapultierten wir uns ins doppelte Abseits. Wir befanden uns in einer Ausnahmesituation. Unsere Wahrnehmung war eingeschränkt. Wir verstanden die Reaktionen unserer Freunde, Verwandten und Bekannten nicht, waren enttäuscht ßber deren Verhalten.

Und dann kam es doch ganz anders als geplant.