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Entwerfen statt Bauen

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Ob große Prestigeprojekte oder neue Wohnanlagen – überall wird gebaut. Die ökologischen Auswirkungen einer grenzenlosen Bauwut sind hinreichend bekannt; trotzdem verschwindet immer mehr wertvoller Boden unter tristem Grau. Phantasievolle und verantwortungsvolle Alternativen haben derzeit keine Lobby; in Zeiten von Terrorgefahr besinnt sich die Architektur erneut auf ihre angestammte Funktion, ihre Bewohner zu (be-)schützen.

Das war nicht immer so: Seit dem Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts war es die Moderne, die trotz und gegen permanente Kriegsgefahren auf ein entspanntes Verhältnis zum Außenraum gedrängt hatte: Transparenz, Leichtigkeit, Reduktion und Horizontalität waren ihr Programm gegen die Festungsmentalität und für die Freiheit des Entwerfens. Jedes Blatt, jeder Monitor galt als Stellvertreter des Bodens; die leichte Skizze ging gravierenden Bauentscheidungen voraus – zum Wohl von Mensch und Natur.

Heinrich Jennes nimmt dieses Programm der Moderne auf und verleiht ihm Perspektiven fßr die Zukunft. Er plädiert fßr die Wiederentdeckung des freien Entwerfens, dem es zuletzt gar gelingen mag, das Bauen zu erßbrigen und damit den Boden zu bewahren.