"An diesem Ortte ist vor deĂen keine Hoffstatt noch Wohnung, sondern nur allein lauter Holz gewesen." So heiĂt es in einem kurfĂźrstlichen Dokument Ăźber die Region am Erzgebirgskamm. Das änderte sich, als KurfĂźrst August ab 1560 das Holz dieser Wälder fĂźr den Bergbau zu nutzen begann. Menschliches Leben kehrte ein in die wildromantische Bergwelt.
Der reiche Schatz an alten Handschriften im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden machte es mĂśglich, die Geschichte von RĂźbenau als eines der neu entstandenen DĂśrfer zu rekonstruieren und dabei die ersten Ansiedler gewissermaĂen zu neuem Leben zu erwecken. Geschildert und dokumentarisch belegt wird,
wie ein armer Mßller und Bäcker in der Wildnis eine Mßhle aus Holz baute,
wie ein findiger Herrensohn ein "GĂźtlein" in RĂźbenau errang,
wie ein Mann zeitlebens Schulden abzahlte und dennoch sein Eigentum verlor,
wie ein Gut zwischen Vernachlässigung und Kriegsgewalt zerrieben wurde,
wie ein Geheimer Kammerdiener mit Ausdauer und Schlauheit zu zwei GĂźtern kam,
wie ein draufgängerischer Gutsherr viel Nßtzliches anfing, aber sich dabei ßberschätzte,
wie er das MĂźnzwesen von Sachsen heilen wollte und ihn August der Starke verhaften lieĂ
und ein kursächsischer Hof- und Jägermeister bei der Versteigerung zweier Gßter seinen Schnitt machte.