Die visuelle Inszenierung von Macht im Nationalsozialismus.
Das 20. Jahrhundert ist das "Jahrhundert der Bilder" (Gerhard Paul). Insbesondere die Nationalsozialisten erkannten die politische Relevanz von Bildern fĂźr die Propaganda und achteten sorgfältig auf die visuelle Inszenierung ihrer Macht. Zugleich haben Zehntausende Knipser ihren Alltag, die "Volksgemeinschaft", den Krieg fotografiert. Doch gab es auch Gegen-Bilder â von jĂźdischen Fotografinnen und Fotografen, die ihre Lebenswirklichkeit, Verfolgung wie Selbstbehauptung, dokumentierten.
Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes stellen Sammlungen in Museen und Gedenkstätten vor, thematisieren Umgangsweisen mit Fotografien aus der NS-Zeit und analysieren Bilder aus jßdischen Familienalben oder aus Auschwitz auf bislang nicht entdeckte Perspektiven.
Aus dem Inhalt:
Maiken Umbach: Raum und Zeit in privaten deutschen Fotoalben 1933-1945. Ein Bericht aus dem Forschungsprojekt "Photography as Political Practice in National Socialism"
Ulrich Prehn: Mit der Kamera "zu Leibe rĂźcken". Einige Ăberlegungen zur fotografischen Erzeugung von "Nähe" und "Distanz" im nationalsozialistischen Deutschland
Theresia Ziehe: JĂźdische Perspektiven in Fotografien aus der Zeit des Nationalsozialismus
Christoph KreutzmĂźller: Vom Gräuel des Ăbersehens. Eine Fotoserie aus dem Lili Jacob Album