Das umfassende Postulat der chinesischen, durch Konfuzianismus und Daoismus geprägten Weltsicht war das Erreichen der Harmonie zwischen dem Einzelnen und der Welt. Die Vorstellung der Polaritäten Yin und Yang, deren wechselseitige ursprĂźnglich nicht-hierarchische Beeinflussung und Verschmelzung zum âGroĂen Einenâ blieb fĂźr 3 Jahrtausende von zentraler Bedeutung. Mann und Frau werden a priori als gleichwertig gesehen, aber spielen arbeitsteilig verschiedene Rollen. Jeder Mensch fĂźr sich wird in sich harmonisch, wenn er einen Teil der anderen Polarität in sich integriert. Männer benĂśtigen den weiblichen, Frauen den männlichen Daseinsaspekt, um ganz zu sein.
Unter den Religionen gilt der Daoismus als weitgehend âfrauenfreundlichâ, während der Konfuzianismus (neben Hinduismus und Judentum) als Hort männlicher Dominanz betrachtet wird. Die Identität der Geschlechter im Kontext des Daoismus und ergab sich jeweils aus der Abgrenzung von der konfuzianischen Gesellschaft, deren Verlassen und der MĂśglichkeit im Rahmen der religiĂśsen Gemeinschaften etwas Neues zu entwickeln.