Diese Serie von der Erfolgsschriftstellerin Viola Maybach knüpft an die bereits erschienenen Dr. Laurin-Romane von Patricia Vandenberg an.
Die Familiengeschichte des Klinikchefs Dr. Leon Laurin tritt in eine neue Phase, die in die heutige moderne Lebenswelt passt.
Da die vier Kinder der Familie Laurin langsam heranwachsen, möchte Dr. Laurins Frau, Dr. Antonia Laurin, endlich wieder als Kinderärztin arbeiten. Somit wird Antonia in der Privatklinik ihres Mannes eine Praxis als Kinderärztin aufmachen.
Damit ist der Boden bereitet für eine große, faszinierende Arztserie, die das Spektrum um den charismatischen Dr. Laurin entscheidend erweitert.
»Es ist alles in bester Ordnung«, sagte Leon Laurin zu seiner neuen Patientin, als sie nach der gynäkologischen Untersuchung angezogen wieder vor seinem Schreibtisch saß. »Gut«, erwiderte sie und erhob sich. »Bitte, bleiben Sie noch einen Moment«, sagte er schnell, woraufhin sie sich zögernd wieder hinsetzte. »Oder haben Sie es besonders eilig?« Sie schüttelte den Kopf, ihr Blick war abwartend. Normalerweise kamen seine Patientinnen auch zu ihm, um zu reden, aber bei Mara Senger war das offenbar nicht der Fall. Sie war vor einer halben Stunde gekommen, er hatte ihr, da er sie nicht kannte, zu Beginn ein paar Fragen gestellt und einsilbige Antworten darauf bekommen, anschließend hatte er sie untersucht. Er glaubte nicht, dass sie in dieser halben Stunde mehr als fünf ganze Sätze gesagt hatte, obwohl er sich sehr bemüht hatte, so etwas wie ein Gespräch mit ihr zu führen. Aber offenbar war sie daran nicht interessiert, er wurde nicht klug aus ihr. Sie war achtundzwanzig Jahre alt und eine dieser schönen Blondinen, nach denen sich nicht nur Männer auf der Straße gerne umdrehen. Ihre Haare waren sehr hell, sie trug sie lang, und sie kleidete sich geschmackvoll. Sie hatte ihm immerhin, auf seine Frage hin, geantwortet, dass sie als Übersetzerin arbeitete. Nein, sie war nicht zu ihm gekommen, weil sie Beschwerden hatte, sondern weil sie wieder einmal gelesen hatte, wie wichtig regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen seien. Sie war, erklärte sie, schon jahrelang bei keiner mehr gewesen. Er hatte gewartet, ob sie vielleicht von sich aus noch etwas hinzufügen würde, doch das hatte sie nicht getan. Sie trug keinen Ring, das bedeutete aber nicht unbedingt, dass sie alleinstehend war. Fragen wollte er nicht danach, er hatte ohnehin schon Angst, sie könnte ihn aufdringlich finden.