Wenige Städte haben solche Magie der Anziehung geübt wie Paris; dabei
macht keine es einem schwerer, dort zu sein. Paris empfängt einen
nicht. Wem es aber gelingt, sich zu behaupten und aufgenommen zu
werden, der hat erfahren, was es bedeutet, die größte aller Aufgaben
zu bewältigen, die sich dem Menschenleben stellen: die Weltfremde in
mögliche Heimat zu verwandeln.
Diese wesentliche Erfahrung, die Paris als Lebensort wie wohl keine andere
Stadt zu bieten hat, erörtern die Essays dieses Buches anhand literarischer
Zeugnisse des Ankommens in Paris von Stendhal und Balzac
über Friedrich Hebbel und Georg Forster, Rainer M. Rilke, Franz Hessel
und Franz Kafka, Ernst Jünger, Witold Gombrowicz und Theodor W.
Adorno, bis zu Hans Erich Nossack, Peter Weiss, Paul Nizon und China
Miéville. Sie bezeugen die mögliche Heimatlichkeit der Fremde.
Begleitet werden sie von einer Auswahl aus dem Bild-Tagebuch der
Fotografin Claudia Scheer van Erp More than ten steps, das die Eindrücke
vom Tag nach der Ankunft in Paris im Sommer 2023 festhält.
Claudia Scheer van Erp ist freie Fotografin in den Bereichen Reportage,
Mode und Portrait; Übersiedlung nach Brasilien; 2012 Rückkehr
nach Deutschland. In ihrer künstlerischen Arbeit widmet sie sich einer
multimedialen Erweiterung von Fotografie zu Bild-Objekten.