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Kleopatra

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»Wer ist denn das Luder?« »Die Ägypterin.« »Wer – die?!« Er pfeift durch die schwarzen ZĂ€hne. »Sapperment, der hat Schwein, der alte Kahlkopf, der CĂ€sar!« Er wischt sich genießerisch ĂŒber die dicken Lippen. FlĂŒche, unflĂ€tige Rufe wettern hinter ihr her. Sie hört nichts. Der Widerhall der RĂ€der zwischen den HĂ€userfronten ist zu stark, ihr spornender Eifer zu ungestĂŒm. Schon ist sie in der verrufenen Subura. Ein Kind vor den Hufen! Weibergekreisch. Im Bruchteil einer Sekunde prellen die Hengste auf die Hinterhand, knicken zurĂŒck, stehen mit zitternden Beinen, keuchenden Flanken. Ein Zungenlaut. Weiter. Um eine Ecke schwingt der Wagen, auf der Kante der rechten Felgen. Steht. Die ZĂŒgel fliegen dem Numider zu. Sie ist heraus, eine kleine schlanke, sportlich gegĂŒrtelte Gestalt. Ist in dem verrotteten, zerfallenen Hause verschwunden. Innen ist es wirtlicher. Die Hexe Canidia könnte im feinsten Viertel Roms wohnen. Sie scharrt das Gold zusammen. Aber sie weiß, Unheimlichkeit gehört zum Handwerk. Im Atrium, ihrem Wartezimmer, harren die Damen ...