Schon seit langem war die Publikation der âMethodologischen Hefteâ von Aleksej NikolaeviÄ LeontĘźev geplant, sozusagen als Ergänzung und Schlussstein zur Publikation der beiden Bände der FrĂźhschriften. Zusammen mit den umfangreichen âVorlesungen Ăźber Allgemeine Psychologieâ erschlieĂen sie ebenso neue und differenziertere Blickweisen auf das Werk LeontĘźevs wie der kulturhistorischen Psychologie insgesamt.
Dank Elena Evgenâeva Sokolova, die uns die Arbeit und den inneren Zusammenhang der Charkover Zeit LeontĘźevs in historischer Hinsicht erschlieĂt, und einem Aufsatz von A. N. LeontĘźev selbst Ăźber diese Epoche werden eine Reihe von persĂśnlichen Verflechtungen und Forschungszusammenhängen sichtbar, die den deutschen Leserinnen und Lesern bis dahin unbekannt waren. Ergänzt durch Manuskripte LeontĘźevs zu âGrundprozessen des psychischen Lebensâ und zur âGenese der Tätigkeitâ, beide aus dem Jahre 1940, ergibt dies einen wertvollen Korpus zum vertieften Verständnis der Entwicklung der Tätigkeitstheorie. Es bedurfte nur noch eines Anlasses, endlich dies alles zu publizieren. Was bietet sich da besser an, als der 85. Geburtstag von Georg RĂźckriem, dem wir die nationale und internationale ErschlieĂung der kulturhistorischen Theorie in besonderer Weise verdanken.
Erweitert durch Texte von ihm selbst sowie durch Arbeiten von Wolfgang Jantzen erĂśffnen sich methodologische Perspektiven fĂźr eine humanwissenschaftliche Umgestaltung der Psychologie entgegen dem neoliberalen Zeitgeist.