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Lob des Realismus

E-book


"Die RealitÀt der Gesellschaft wird wieder zum Gegenstand des Theaters. Das Ende der Selbstreferenz in der Kunst ist gekommen. Es gibt eine RealitÀt und wir können sie erkennen. Es gibt eine Darstellung der RealitÀt und wir können sie nutzen, um die Welt zu verÀndern." Bernd Stegemann

Nach der "Kritik des Theaters", die den zwingenden Zusammenhang von neoliberalem Kapitalismus und postmoderner Ästhetik erstmals fĂŒr das Theater bekannt gemacht hat, erinnert Bernd Stegemann in seinem neuen Buch "Lob des Realismus" an die folgenreichen Debatten um die realistischen KĂŒnste und schließt sie an die aktuellen Diskussionen um einen Neuen Realismus an.

Das dialektische Denken, die Frage nach dem Klassenbewusstsein und die Hoffnung auf eine bessere Welt werden aus der vermeintlichen Rumpelkammer befreit, in die die postmoderne Weltanschauung sie verbannt hat. Dazu werden die beliebtesten Vorurteile bĂŒrgerlicher Kunst beispielhaft auf ihre Ideologie hin untersucht: Ironie, Selbstreferenz und Paradoxie spielen im Neuen Realismus nur noch eine untergeordnete Rolle. Stattdessen formiert sich ein neues Interesse an einer realistischen, d. h. die RealitĂ€t meisternden Darstellung des gesellschaftlichen Zusammenlebens der Menschen. Exemplarisch werden die StĂŒcke von Henrik Ibsen, Peter Hacks und Heiner MĂŒller sowie von RenĂ© Pollesch, Kathrin Röggla und Elfriede Jelinek nach ihrem Realismus befragt.